Guten abend,
melde mich langsam wieder in den Kreis der aktiven Indianer zurück.
Ich bin Markus Schellmann, hab′ inzwischen 60 Jahre auf dem Buckel. Meine ′30er Scout101 hatte ich mir 1988 beim Christian Timmermann in (damals noch West-)Berlin geholt, war auch bis in die späten 90er Mitglied im Club und auf diversen Treffen (Thallichtenberg, Lemmer, Potsdam) dabei. Dann gab’s andere Proritäten (Studium, Frau, Kinder, Haus, Beruf, ...) und ich hab’s einschlafen lassen.
Die Scout ist allerdings nicht mehr von meiner Seite gewichen, steht seit vielen Jahren unangetastet trocken im Haus. Das soll sich jetzt ändern: sie möchte zurück auf die Straße.
Sie war unter mir nie eine elegante und gepflegte Erscheinung, aber schon immer eine Schönheit, wenn man ihre inneren Werte betrachtete; sie sprang spätestens beim 2. Tritt an, auch im tiefsten Winter, bin damit täglich zur Arbeit und später zur Uni gefahren. Das Fahren mit ihr war unbeschreiblich, aber das wisst Ihr ja.
Ich hab′ noch 7 Jahre zu arbeiten; mein Ziel ist es, spätestens an meinem letzten Arbeitstag mit der Scout vorzufahren; dann ist sie 100 Jahre alt und begleitet mich durch die nächste Phase meines Lebens, so wie sie es schon einmal gute 10 Jahre lang getan hat. Das ist eine lange Zeit bis da hin, aber es gibt auch einiges an ihr zu tun. Ich werde wohl einige Fragen hier stellen.
Wenn schon „old Indians never die“, dann ist es mit meiner Liebe zu dieser Maschine ganz genau so: unsterblich.
In diesem Sinne;
Markus