Komische Geräusche beim Zurückschalten

[Tommy101]

Hallo Indianerfreunde!
Ich komme gerade von meiner ersten „Ausfahrt“ (ca. 10km) mit einer 47ér Chief zurück,
allerdings mit gemischten Gefühlen.
Ich habe Motor und Getriebe überholt, sowie die KIWI-Kupplung verbaut. Als weitere „Verbesserung“ habe ich
die Getriebenebenwelle in den Rollenlagern (ebenfalls KIWI) gelagert.
Der Motor startet gut, nimmt sauber Gas und läuft bisher ohne auffällige mechanische Geräusche.Das Getriebe verhält sich im Leerlauf ebenfalls unauffällig.
Wenn ich nun den ersten Gang bei laufedem Motor einlege ist ein minimales kratzen zu vernehmen, absolut unbedenklich. Der zweite Gang lässt sich beim Fahren ebenso geschmeidig einlegen, genauso wie der dritte Gang.

Nun zu meinem Problem:
Wenn ich vom dritten Gang zurück in den zweiten Gang schalte und dann wieder einkuppel macht irgendwas „mahlende“ Geräusche. Betätige ich die Kupplung wieder ist das Geräusch weg.
Schalte ich dann wieder hoch in den dritten Gang is wieder alles ganz ruhig.

Kennt jemand von euch dieses Problem oder weiss woran das liegen kann?

[Rafy]

Hallo Tommy101,

bist Du sicher, dass die Geräusche nur nach dem Zurückschalten auftreten oder kann es sein, dass Du sie beim Hochbeschleunigen nicht hörst. Ein mahlendes Geräusch im zweiten Gang ist normal, da hier das mittlere Zahnradpaar in der Mitte des Getriebes im Eingriff ist und daher stärkere Schwingungen entstehen können. Ist halt eine gerade Stirnradverzahnung. Die sind etwas lauter, als man das heut gewöhnt ist. Solange die Gänge nicht rausfliegen, würde ich mir keine Sorgen machen. Schau Dir mal beim nächsten Getriebeölwechsel das Öl gut an. Feiner Abrieb, den du beim Zerreiben zwischen den Fingern nicht spürst, ist normal, aber es sollten keine Späne sein

Gruß
Rafy

[Tommy101]

Hallo Rafy!
Danke für deine Erklärung.Ich verstehe was du meinst.
Das Geräusch was ich versucht habe zu beschreiben ist allerdings extrem laut und bedenklich.

Ich hatte ja erwähnt das ich die Nebenwelle in Nadellagern neu gelagert habe.
Dabei konnte ich die 3 Nadellager (die anstelle der Gleitlager eingesetzt werden) ganz leicht mit einem Finger in den Tannenbaum einschieben.Im Handbuch steht das diese Lager einen Presssitz haben sollten.

Ich denke das hier der Fehler ist. Die Lager der Nebenwelle haben zu viel Spiel und schaukeln sich auf sobald der zweite Gang eingelegt ist.

[Ali]

Wenn der Spalt nicht zu groß ist sollte ein Buchsen-/Lagerkleber dein Problem lösen.

Grüße, Ali

[Tommy101]

Hallo Ali!
Ich werde es wenn ich es auf der Werkank liegen habe mal genau mit Mikrometer ausmessen.

Bei einem Kleber habe ich aber immer bedenken das der sich bei höheren Temperaturen löst.
Ich habe allerdings noch keinerlei Erfahrung mit Lagerklebern. Ist das ähnlich wie Loctite „Grün“?

[Ali]

Hi Tommy,
ich würde

Du hast keine ausreichende Berechtigung, um diesen Link anzusehen.

nehmen.
Der Spalt muss <0,15mm sein um die volle Endfestigkeit zu erreichen. Alles wichtige, wie die Aushärtegeschwindigkeit, kannst du dem Datenblatt entnehmen.

Grüße, Ali

[Tommy101]

Hallo Ali!
Der Spalt ist auf jeden Fall kleiner als 0,15mm, das kann ich jetzt schon mit Sicherheit sagen.
Ich denke das es max. 0,05mm sind.

Ich lasse mir das mit dem Kleber mal in Ruhe durch den Kopf gehen. Aber das hört sich nach einer guten (und auch günstigen) Lösung an.

Vielen Dank nochmal für den Hinweis.

[Tommy101]

...so, kleiner Zwischenbericht:
Ich habe mich zum Tannenbaum vorgearbeitet und nun auf dem Tisch liegen.

Beim Ablassen vom Getriebeöl/Primäröl konnte ich schon deutlich Abrieb und Späne entdecken.
An Kupplungskorb, Kupplungsnabe und Kupplungsscheiben konnte ich nichts ungewöhnliches feststellen.
Ebenso unauffällig waren Getriebehauptwelle, Schieberad und die Anlaufscheiben der Getriebehauptwelle.

Dann zum Schluss den Tannebaum ausgebaut. Und da hat sich dann meine Vermutung bestätigt:
Durch die zu lose sitzenden Lager der Nebenwelle hat sich der Tannenbaum in Richtung dritter Gang verschoben und dabei auch die Anlaufscheiben der Nebenwelle zerrieben.

Ich denke ich werde den Vorschlag von Ali umsetzten und die Nadellager der Nebenwelle mit Loctite 603 fixieren.

[bobberfred]

Moin Tommy,
so wie ich das sehe hast du Nadelkränze die direkt im Tannenbaum laufen, wie bei Kiwi auf der Webside zu sehen .
Starlite verwendet Nadelbüchsen zum einpressen, die dann fest im Tannenbaum sitzen und nur auf der Nebenwelle beweglich sind !

Hast du das Zwischenstück mit der Nummer 62 auf der Kiwi seite auch verbaut ?

Der Tannenbaum sollte an der linken Buchse im Getriebe anliegen und rechts mit Distanzscheiben auf 0,25 - 0,35 mm ausdistanziert werden .

Die Nadellkränze von Kiwi haben doch keinen Außenlaufring, wenn du die verklebst können sie sich nicht mehr drehen -oder hast du Nadelbüchsen ?
Auch sollte der Tannenbaum von Kiwi sein, denn originale und „Andere“ haben innen keine gedachte Lauffläche und eventuell Härte für Nadelkänze, da sitzen dann Broncebuchsen oder Nadelbüchsen .

Mit helfenden Grüßen

Arne Pfützenreuter

[Tommy101]

Halo Arne!
Ja, du hast recht. Die KIWI-Nadellager für die Nebenwelle sind offene Lager und können nicht verklebt werden.
Das habe ich gestern Abend auch gesehen nachdem ich die Lager aus dem Tannenbaum geschoben habe.

Ich habe jetzt drei Möglichkeiten:

1.
Ich bestelle mir 2 neue Bronzelager und lasse diese innen auf das Mass der Nebenwelle honen. Anschliessend müsste ich diese Lager aber auch einkleben da der Passsitz im Tannenbaum verschliessen ist.

2.
Ich bestelle mir 2 Torrington-Lager.
Diese sitzen in einem geschlossenen Metallkäfig und können verklebt werden.

3.
Ich besorge mir bei KIWI einen komplett neuen Tannebaum mit auf Mass gehonten Bronzelagern.
Das ist zwar mit Abstand die teuerste Lösung aber ich denke auf lange Sicht die sinnvollste.

Wenn jemand von euch noch andere Möglichkeiten sieht bitte immer her damit.

Ich wünsche euch Allen noch ein schönes langes sonniges Wochenende....